Fake Shop erkennen - Orange vor Spiegelbild

10 Tipps, um Fake-Shops zu entlarven

Mit dem anhaltenden Boom im Online-Shopping, nehmen auch die Betrugsfälle über Fake-Shops dramatisch zu. Allein im ersten Dreivierteljahr 2021 verzeichnete das Bayerische Landeskriminalamt in diesem Bereich 4.117 Anzeigen – und damit fast sechsmal so viele wie im gesamten Jahr 2019[1]. Lesen Sie hier, auf was Sie unbedingt achten sollten, um sich vor Betrug beim Online-Shopping zu schützen.

 

1. Auffallend günstige Preise

  • Preise, die zu schön sind, um wahr zu sein, können ein Hinweis auf einen Fake-Shop sein.
  • Vergleichen Sie Preise bei anderen Anbietern.
  • Lassen Sie sich nicht durch zeitlich oder mengenmäßig begrenzte Angebote unter Druck setzen.

2. Nur Zahlung gegen Vorkasse

  • Häufig wird auf den ersten Blick eine Auswahl an Zahlungsmöglichkeiten angeboten – wie Kauf auf Rechnung, per Kreditkarte oder über einen Online-Bezahldienst wie PayPal oder Klarna.
  • Tatsächlich ist dann aber nur Zahlung per Vorkasse möglich. In diesem Fall kann es schwierig werden, die Zahlung zurückzuholen.
  • Sind Logos von Bezahldiensten abgebildet, müssen diese klickbar sein und zum entsprechenden Anbieter weiterleiten.

3. Intransparente Kosten & Services

  • Oft wird nicht nicht oder nur sehr versteckt über Versand-, Rücksende- und weitere mögliche Zusatzkosten informiert.
  • Prüfen Sie vor der Bestellung unbedingt, ob Retouren überhaupt möglich sind und zu welchen Bedingungen.

4. Fehlendes oder lückenhaftes Impressum

  • Impressum, AGB und Widerrufsbelehrung dürfen in keinem Online-Shop fehlen.
  • Ein Impressum muss den vollständigen Namen des Seitenbetreibers, Adresse und Kontaktdaten enthalten, bei Unternehmen außerdem die Rechtsform (beispielsweise GmbH oder KG) und wenn vorhanden die Umsatzsteuer-ID und den Registereintrag.
  • Fehlen diese Angaben oder sind sie unvollständig, sollten Sie den Shop lieber meiden.

5. Unstimmige Internetadresse

  • Schauen Sie sich die Web-Adresse genau an.
  • Viele Fake-Shops nutzen leicht veränderte oder erweiterte Markennamen, z.B. „MarkeXYZ-deutschland.de“ oder bauen unauffällige kleine Fehler ein wie „Michel Korrs“ statt „Michael Kors“.
  • Passt der Name der Domain zum Angebot? Ein Anbieter für exklusive Vintage-Designermode wird wahrscheinlich eher „vintage-fashion.de“ als „super-mode123.com“ heißen.
  • Verdächtig sind auch zusätzliche Domain-Endungen wie „.de.com“.

6. Fehlerhafte Sprache und schlechte Bildqualität

  • Texte, die viele Fehler enthalten, aus nicht zusammen passenden Absätzen in verschiedenen Sprachen bestehen oder offenkundig von einem Programm übersetzt wurden, sollten Sie stutzig machen.
  • Auch Produktbilder und -texte in schlechter Qualität können ein Hinweis auf einen betrügerischen Shop sein.

7. Wühltisch-Angebot und schlechtes Design

  • Auch ein unstrukturiertes und quer durch alle möglichen Warengruppen zusammengewürfeltes Angebot kann auf einen Fake-Anbieter hinweisen.
  • Werden Sie beispielsweise durch ein Beauty-Angebot in den Shop gelockt und finden dort auch praktische Haushaltshelfer und Autozubehör, sollten Sie zumindest genauer hinschauen.
  • Auch ein zu hochwertigen Produkten unpassendes, lieblos zusammengebasteltes Design kann ein Indiz sein – wenngleich es mittlerweile auch sehr gut gestaltete Fake-Shops gibt.

8. Keine weiteren Informationen über den Shop

  • Viele Fake-Shops sind nur kurz im Netz. Sie werben über Google oder Social-Media-Kanäle, um schnell viele Besucher zu generieren.
  • Diese Shops sind schon wieder offline, bevor negative Bewertungen erscheinen können, und die Betrüger wechseln zu einer neuen Domain.
  • Googeln Sie im Zweifelsfall den Shop-Namen plus „Erfahrungen“ oder „seriös“. Finden Sie keine weiteren Informationen, bleiben Sie lieber vorsichtig.

9. Gefälschte Siegel

  • Fake-Shops nutzen oft erfundene Gütesiegel oder nutzen Abbildungen von echten Siegeln, ohne das entsprechende Zertifikat zu besitzen.
  • Durch einen Klick auf das Siegel finden Sie heraus, ob es wirklich mit einem aktuellen Zertifikat des Siegel-Herausgebers verlinkt ist.
  • Noch sicherer überprüfen Sie auf der Seite des Siegel-Anbieters, ob die Unternehmen wirklich zusammenarbeiten.

10. Falsche Bewertungen und Social-Media-Links

  • Auch Bewertungen werden oft gefälscht oder einfach von ähnlichen Produktseiten kopiert.
  • Achten Sie auf Ihre Intuition – lesen Sie sehr viele über-positive Bewertungen, und sagen wenige negative Bewertungen genau das Gegenteil aus?
  • Bevorzugen Sie verifizierte Bewertungen von bestätigten Käufern, wie beispielsweise über Trustpilot, Trusted Shops oder „Verifizierter Kauf“ auf Amazon.
  • Prüfen Sie abgebildete Logos von Facebook, Twitter oder Instagram. Oft sind diese nicht verlinkt oder führen nicht zu einer echten Seite.

Unser Rat: Schauen Sie genau hin, vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl und überlegen Sie in Ruhe, bevor Sie beim vermeintlichen Schnäppchen zuschlagen.

fakeshop finder
Fakeshop-Finder, Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen

Hier geht es zum Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale NRW

Hier finden Sie eine aktuelle Liste unseriöser Shops: https://www.vzhh.de/themen/einkauf-reise-freizeit/online-shopping/fake-shop-liste-wenn-guenstig-richtig-teuer-wird

Hier geht es zu dem Beitrag: Dreiste Fake-Shops für Edelmetalle im Internet

 

 

[1] https://www.zeit.de/news/2022-01/05/mehr-anzeigen-wegen-fake-shops-waehrend-corona-krise?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F. Dabei wird es zunehmend schwieriger, einen Fake-Shop zu erkennen, denn die Betrüger agieren immer schneller und raffinierter.