why - authorized.by

Brand Purpose als Zukunftsfaktor für Marken

WARUM tue ich etwas, warum möchte ich dieses oder jenes, was ist meine Motivation. Die Frage nach dem – tieferen – Sinn und Zweck ihres Handelns stellen sich Menschen schon immer. Doch zunehmend gewinnt diese Frage auch dann Bedeutung, wenn es um die Auswahl von Produkten geht. Die Frage nach dem WARUM müssen sich daher auch Unternehmen stellen, die relevant bleiben wollen.

Deutlich wird das bei der Verwendung des Begriffs »Purpose«, der immer häufiger auftaucht, im Bezug auf Unternehmen und Marken auch als »Brand Purpose« oder »Purpose Driven Brand«. Worum geht es dabei eigentlich? Was bedeutet der Begriff, und was macht ihn so interessant und wichtig – für Menschen wie für Unternehmen?

Die große Frage nach dem Warum

Bereits 2009 schrieb der britisch/US-amerikanische Autor und Unternehmensberater Simon Sinek seinen Bestseller „Start With Why“. Er wollte Menschen dabei unterstützen, ihrer Arbeit inspirierter nachzugehen und auch ihre Kollegen und Kunden zu begeistern. Sinek ersann den „Golden Circle“: Drei ineinander liegende Kreise, die von innen nach außen die Begriffe WARUM, WIE und WAS enthalten. Er ist überzeugt, dass erfolgreiche und begeisternde Menschen vom inneren zum äußeren Kreis denken – das heißt, sie starten mit der Beantwortung der Frage nach dem WARUM und gelangen über das WIE zum WAS. Das WARUM ist der Kern des Tuns.

Diese Erforschung der eigenen Motivation, der Leidenschaft für das, was man tut, gilt für Individuen genauso wie für Unternehmen. Denn die meisten Unternehmen werden gegründet, weil jemand eine besondere Idee für ein Produkt hat, etwas verbessern oder bewegen möchte. Diese Intention ist der ursprüngliche Purpose, der Sinn, den das Unternehmen verfolgt. Kann ein Gründer die Begeisterung, die er verspürt, wenn er mit seiner Unternehmung startet, nach außen kommunizieren, springt diese auch auf die Kunden über: „Menschen kaufen nicht, WAS man macht; sie kaufen, WARUM man etwas macht“, so Simon Sinek.

 

»Wir bauen nicht nur Motorräder, wir stehen für die immerwährende Sehnsucht nach dem Abenteuer. Freiheit für die Seele.«

Harley Davidson[1]

 

Worum geht es beim WARUM?

Die Frage nach dem Warum stellt sich also auch für Unternehmen und Marken und ist als „Brand Purpose“ zu einem wichtigen Begriff geworden. Unter Purpose lässt sich die Zielsetzung eines Unternehmens verstehen – und er wird häufig jenseits der reinen Profitorientierung verortet.

Allerdings ist das Begriffsverständnis nicht einheitlich. Oft wird Purpose mit dem Sinn für soziale Verantwortung und/oder Nachhaltigkeit gleichgesetzt. Als Beispiele für Brand Purpose werden vielfach Marken wie Viva Con Agua oder Oatly genannt, die aus der Idee heraus gegründet wurden, konkret etwas Gutes für die Welt und die globale Gemeinschaft zu tun. Viele Unternehmen formulieren daher eine allgemein gehaltene Darstellung ihres gesellschaftlichen Engagements als Purpose. Doch Relevanz erhalten Marken nur durch einen echten und überzeugenden Purpose, den das Unternehmen auch lebt.

Den Kern des unternehmerischen Handelns kennen

Jedes Unternehmen sollte die Frage beantworten können, WARUM es tut, was es tut – warum es bestimmte Produkte herstellt oder Dienstleistungen anbietet. Was ist die ursprüngliche Idee für das Unternehmen, was treibt die Mitarbeiter um? Sei es das beste Motorrad aller Zeiten, eine überzeugende technische Lösung oder Kleidung, die Ressourcen schonend hergestellt wird – einen Purpose gab es schon immer in jedem Unternehmen, wenn auch in der Vergangenheit oft nicht bewusst. Neu ist vielmehr der Ansatz, diesen Purpose klar zu definieren und deutlich nach außen zu kommunizieren, erlebbar zu machen und als Vorteil für die Marke zu nutzen.

Die sich daraus ableitende Darstellung des Purpose muss in erster Linie nachvollziehbar, glaubhaft und authentisch sein. Und so ist die Bandbreite an glaubwürdigen Purpose Statements groß: Vom legendären Motorradhersteller Harley Davidson bis zum deutschen Modelabel Armed Angels.

 

»We are not here to make fashion. We are here to make change.«

Armed Angels[2]

 

Purpose als Impulsgeber der Strategie 

Eine Studie[3] der Unternehmensberatung Kienbaum zufolge sind Marken, die einen glaubhaften Purpose definieren und ihr Handeln danach ausrichten, nachweislich erfolgreicher – und zwar in allen Bereichen, wie Kundenorientierung, Vertrieb, Neukundengewinnung, Innovationskraft und digitale Transformation.

Das bedeutet aber nicht, aus rein strategischen Gründen einen Brand Purpose nach außen zu formulieren, ohne wirklich dahinter zu stehen. Kunden und Mitarbeiter spüren schnell, ob eine Haltung echt ist und wirklich gelebt und umgesetzt wird oder aus Marketingzwecken aufgesetzt wurde. Ein Versprechen, das sich nicht halten lässt, kann genau das Gegenteil des gewünschten Effekts erzielen und damit letzten Endes der Marke eher schaden. Der Purpose sollte stets Impulsgeber für die Strategie der Marke sein, nicht umgekehrt.

Es besteht kein Grund für künstlich erdachte Purpose Statements. Aber dem ursprünglichen und authentischen Purpose eines Unternehmens auf die Spur zu kommen, kann sowohl einer jungen wie auch einer bereits etablierten Marke neuen Schwung verleihen und sie dabei unterstützen, überzeugend am Markt aufzutreten.

Mehr erfahren

Simon Sinek TED Talk

https://www.ted.com/talks/simon_sinek_how_great_leaders_inspire_action?language=de

[1] https://www.harley-davidson.com/de/de/about-us/company.html

[2] https://www.armedangels.com/de-de/mission/unsere-mission

[3] https://www.kienbaum.com/de/purpose-studie/


M-Commerce

Zufriedene Kunden im M-Commerce

Wie Sie jetzt mehr Vertrauen im Mobile Shopping schaffen können

 

Ob gemütlich zu Hause auf dem Sofa oder beim Warten auf den Bus – Mobile Shopping wird immer beliebter. Weltweit nutzen bereits 79 % der Online-Shopper[1] Handys oder Tablets, um ihre Einkaufswünsche so schnell und direkt wie möglich in die Tat umzusetzen. In den ersten 3 Monaten des Jahres 2021 wurde über die Hälfte der weltweiten Online-Einkäufe mobil getätigt[2]. Für 2021 wird der globale M-Commerce-Umsatz auf 3,56 Billionen US-Dollar geschätzt[3].

Auch die Deutschen lieben das bequeme Shoppen über ihr Smartphone und kaufen auf diesem Weg besonders gerne Bekleidung, Schuhe und Bücher ein. Auf Online-Marktplätzen wie Amazon machte der mobile Umsatzanteil in Deutschland 2021 mit 39.877 Mio. Euro bereits rund 40 %[4] des gesamten Umsatzes aus. Sehr gerne wird das Smartphone auch zum Stöbern genutzt. Laut einer PayPal Studie[5] suchen 41 % der Befragten in Deutschland damit mindestens einmal täglich nach Produkten im Internet, international sogar 56 %. Besonders begeistert sind jüngere Konsumenten dabei. Insofern kann von davon ausgegangen werden, dass sich die Verschiebung hin zu Smartphone und Tablet im E-Commerce in Zukunft noch verstärkt.

 

 

Mobile firtst online handel
Grafik: bevh 2022; Online-Käufe ohne Käufe von privat über Online-Marktplätze

Geringere Zufriedenheit und niedrigere Conversion-Rate als bei Käufen über PC

Obwohl die Nutzer die Bequemlichkeit, die leichte Zugänglichkeit und die Schnelligkeit des mobilen Shoppings schätzen und der Traffic mit 69 % mehr als doppelt so hoch ist wie beim Shopping via Desktop[6], hält die Zufriedenheit mit dieser Form des Online-Einkaufs noch nicht mit der Zufriedenheit mit Einkäufen über PC oder Laptop mit. Das zeigen Befragungen und das lässt sich auch klar an der niedrigeren Conversion-Rate ablesen, die mit 1,8 % deutlich hinter der Desktop-Conversion-Rate von 4,3 % zurückbleibt.

 

Sicherheit beim mobilen Einkaufen besonders wichtig

Einer der wichtigsten Gründe hierfür sind nach wie vor Sicherheitsbedenken. 48 % der Befragten der PayPal Studie geben an, dass mangelnde Sicherheit oder fehlendes Vertrauen einen mobilen Einkauf bei einem Anbieter unwahrscheinlicher machen. Weitere Gründe für die geringere Zufriedenheit sind Probleme beim Bezahlvorgang, umfangreiche Formulare und langsam ladende Seiten. Das führt dazu, dass 47 % der befragten Verbraucher bereits Käufe beim Mobile Shopping abgebrochen haben.

Auch eine Studie von Qubit besagt, dass es fast die Hälfte der Online-Shopper als frustrierend empfindet, über das Smartphone Produkte nicht nur zu suchen, sondern auch zu kaufen. Und so landet beim Stöbern per Handy am Ende oft gar kein Produkt im Warenkorb. Das liegt laut Umfrage auch an den kleinen Smartphone-Displays, die eine entspannte Produktsuche erschweren und und komplizierte Prozesse, z.B. beim Bezahlen, mühsamer machen.

 

Für M-Commerce optimierte Gütesiegel schaffen Vertrauen

Zusammengefasst lässt sich sagen: Mobile Shopping überzeugt mit Bequemlichkeit, Schnelligkeit und Direktheit und wird immer beliebter. Jedoch haben viele Kunden Sicherheitsbedenken und empfinden die kleinen Displays als beschwerlich – und kaufen schließlich doch nicht per Smartphone. Wie lassen sich diese Herausforderungen bewältigen?

Grundsätzlich ist es für Online-Shops unabdingbar, Seite, Navigation und Content für M-Commerce zu optimieren, beispielsweise durch eine übersichtliche Struktur, einfache Bedienbarkeit und weniger komplexe Prozesse. Daneben stellen Gütesiegel ein probates und etabliertes Mittel dar, um das Vertrauen der Nutzer in den jeweiligen Shop und/oder die angebotenen Produkte zu erhöhen. Das Echtzeit-Siegel von authorized.by beispielsweise zertifiziert eine enge Beziehung zwischen einem Markenhersteller und dem jeweiligen Shop.

authorized.by hat bei der Gestaltung ihres Siegels viel Wert auf die Berücksichtigung des Nutzerverhaltens beim Mobile Shopping gelegt. In einer Studie, die die Nielsen Norman Group[7] 2017 durchführte, störten sich 93 % der Befragten bei Shopping-Websites am meisten an „Etwas überlagert das, was ich sehen möchte“ sowie einem fehlenden „Schließen“-Button. Obwohl diese Studie nicht brandneu ist, ist davon auszugehen, dass sich an der Wahrnehmung der Nutzer nichts verändert hat – im Gegenteil, je kleiner der Screen, desto irritierender wirken Elemente, die evtl. wichtige Informationen oder Bilder verdecken.

Das authorized.by Siegel bleibt am Header stehen und kann bei Bedarf vom Nutzer weggeklickt werden. So garantiert das Siegel ein störungsfreies Shopping-Erlebnis ohne verdeckte Produkte oder hakende Siegel.

 

authorized.by sorgt für Vertrauen unter Partnern

Als Autorisierungslösung bringt authorized.by Markenhersteller und Shops auf einer Plattform zusammen.

Markenherstellern bietet authorized.by einen sicheren Weg, E- und M-Commerce-Partner auf Shop- und Produktebene zu autorisieren, die Positionierung ihrer Marke kontrolliert zu steuern und ihre Marke sichtbarer zu machen.

Shop-Betreiber zeigen dank authorized.by, dass sie autorisierter Markenpartner sind und Original-Produkte anbieten. Mit dem Echtzeit-Siegel grenzen sie sich von nicht autorisierten Händlern ab, erleichtern ihren Kunden die Kaufentscheidung und steigern ihre Conversion.

Kunden können sicher sein, dass es sich bei den angebotenen Produkten um bestätigte Originale eines autorisierten Partners handelt und gewinnen Vertrauen in Marke und Shop.

 

Mehr über authorized.by

Bereits 2.250 Marken und 2.600 Shops in Deutschland nutzen authorized.by – das sind über 10.000 erfolgreiche Partnerschaften für mehr Vertrauen im digitalen Handel. Sie möchten mehr über authorized.by wissen? Wir informieren Sie gerne persönlich über das authorized.by Echtzeit-Siegel. Vereinbaren Sie dazu gerne eine Demo über unsere Terminbuchung.

 

 

 

[1] https://www.capterra.com.de/blog/2309/m-commerce-studie
[2][5] https://www.fact-finder.de/blog/wo-steht-der-mobile-commerce-in-2021-aktuelle-marktzahlen-und-potenziale/
[3] https://de.statista.com/themen/1347/mobile-commerce/#topicHeader__wrapper

[4] beVH PK22
[5] https://newsroom.deatch.paypal-corp.com/57-prozent-der-deutschen-shoppen-und-zahlen-mobil

[6] https://www.fact-finder.de/blog/wo-steht-der-mobile-commerce-in-2021-aktuelle-marktzahlen-und-potenziale/
[7] Quelle: https://www.nngroup.com/articles/most-hated-advertising-techniques/

 


Review Management - authorized.by

Review Management leicht erklärt

Review Management ermöglicht es Unternehmen, zentral und einfach auf Reviews und Fragen zu reagieren, sie zu verwalten und auszuwerten. So können Kundenstimmen, die im gesamten Internet verstreut sind, gebündelt be- und verarbeitet werden. Es werden völlig neue Quellen erschlossen, um die Customer Experience weiter voranzutreiben. Doch wie funktioniert Review Management und wie unterscheidet es sich von Ratings?

Bewertungen, Ratings und Fragen findet man nahezu überall im Internet. Von Google My Business über Jobbewertungsportale und App Stores bis hin zu Online-Shops und Marktplätzen. Es ist also denkbar schwer, den Überblick über diese Flut aus Kundenmeinungen & Feedback zu einem Produkt oder Service zu behalten. Wie geht man also als Unternehmen mit diesem Problem um und kann den Kunden auf jedem Vertriebskanal möglichst nah am digitalen POS betreuen? Die Lösung für dieses Problem ist einfacher als man denkt. Review Management.

Was ist der Unterschied zwischen Reviews und Ratings?

Möglichkeiten, um den Erfolg von Produkten oder Services zu messen gibt es viele. Reviews stellen hier für den einfachen Konsumenten meist die relevanteste dar. Es geht hier aber nicht um eine einfache Sternebewertung. Reviews enthalten zusätzlich eine Begründung / Beschreibung der Bewertung oder Meinung des Kunden und bieten somit eine hochinteressante Informationsquelle für Verbesserungspotenziale von Produkten oder Dienstleistungen. Durch Review Management Software können diese Informationen leicht ausgewertet und strukturiert werden. Das kann zum Beispiel in Form von Sentiment Analysen geschehen.

 

Was ist Sentiment-Analyse?
Sentiment-Analyse ist einer Disziplin des Data Minings, die in das Umfeld von Natural Language Processing (NLP) eingeordnet ist. Man versteht darunter ein Verfahren, bei dem aus einem Text die emotionale Aussage identifiziert und quantifiziert wird.

 

Im Gegensatz zu Reviews bestehen Ratings tatsächlich nur aus einer Sternebewertung und sind somit weniger ausdrucksstark. Ratings sind aber ebenfalls sehr wichtig, da diese einen starken Einfluss auf den Suchmaschinenalgorithmus haben. Ratings aber auch Reviews haben also bedeutende Auswirkungen für Suchmaschinenoptimierung (SEO) und sind demnach ausschlaggebend für die Platzierung eines Produktes oder Website auf der Suchmaschinen-Ergebnisseite (SERP).

Ratings sind jedoch nicht nur Algorithmus-Sache. Auch Kunden werden von Ihnen im Kaufverhalten beeinflusst. Oft werden Ratings von potenziellen Käufern auch als Maßstab oder Kennzahl zur Produktqualität gesehen.

 

Was sind die wichtigsten Plattformen für Review Management?

Im Review Management werden eine Vielzahl unterschiedlicher Bewertungs-Arten betrachtet, die alle auf verschiedenen Plattformen vertreten sind. Hier ein Überblick über die relevantesten Plattformen und den jeweiligen Reviews:

Amazon
Mit über 85 Mio. monatlichen Nutzern ist Amazon einer der wichtigsten E-Commerce Marktplätze, auf denen Kunden Fragen, Ratings und Reviews abgeben können. Hier dreht sich alles um Product Reviews. Meistens werden hier Produkte von Dritten bewertet. Also Produkte von Herstellern und Brands die den Amazon Marktplatz nutzen.

Amazon ist aus Herstellersicht aber auch durch die Abbildung der Seller Reviews äußerst interessant. Nachdem man ein Produkt bei einem Amazon-Drittanbieter bestellt hat, kann dieser Anbieter separat bewertet werden. Kunden können so von Ihrer Erfahrung mit dem Anbieter berichten und der Anbieter selbst erhält wertvolle Insights über die Customer Experience des Kunden.

Google My Business
Der Suchmaschinengigant Google ist inzwischen absolut kein Geheimtipp mehr. Fehlen darf Google bei dieser Auflistung aber trotzdem nicht, da Bewertungen hier eine große Rolle spielen. Über Google My Business findet man vor allem in der Google Suche und auf Google Maps Kundenmeinungen vor. Hier hat der Kunde die Möglichkeit, stationäre Händler und physische Stores in Form von Store Reviews zu bewerten.

App Stores
Apps gibt es wie Sand am Meer, verteilt auf einige große App Stores. Es ist daher kein Wunder, dass es Unmengen am App Reviews auf App Stores wie dem Apple Store oder dem Google Play Store gibt. Auf dem Google Play Store allein sind bis heute schätzungsweise 108,5 Milliarden Apps heruntergeladen worden. App Stores und Reviews sind also definitiv relevant.

Trustpilot / Trusted Shops:
Plattformen wie Trustpilot oder Trusted Shops werden zunehmend beliebter und gewinnen so auch für Review Management an Relevanz. Auf diesen Plattformen hat der Verbraucher die Möglichkeit Online-Shops oder Dienstleistungen von Brands und Unternehmen zu bewerten. Das passiert in Form von Verbraucherbewertungen.

Glassdoor / Kununu:
Glassdoor und Kununu sind ebenfalls sehr interessante Plattformen für umfassendes Review Management. Hier geht es allerdings nicht um Produkte oder Dienstleistungen, sondern viel mehr um Unternehmen in der Arbeitgeberrolle, da Arbeitnehmerbewertungen und Angaben zu Jobs von Angestellten veröffentlicht werden können. Besonders für Brand- und Personalmarketing sind Arbeitnehmerbewertungen daher sehr interessant.

Bazaarvoice:
Eine Sonderform für Review Management stellt hier die Plattform Bazaarvoice dar. Bazaarvoice ist eine Anwendung, die es ermöglicht User Generated Content (UGC) in Form von Bewertungen, Ratings oder Fragen auf Online-Shops von Marken oder Händlern einzubinden. Da sich die Nutzung von Bazaarvoice langsam zum Staus Quo entwickelt, ist diese Plattform aus vollständigem Review Management nicht mehr wegzudenken. Bazaarvoice ist keine Verbraucherplattform im klassischen Sinn. Diese Technologie wird im Brand-Webshop oder auf der Retailer Seite eingebunden, um User Generated Content zu ermöglichen.
Achtung: Bazaarvoice wird nicht von allen Review Management Anwendungen unterstützt. Möchte man aber nicht auf vollständiges Review Management in der Customer Experience Strategie verzichten, bietet sich zum Beispiel die Lösung von gominga an.

 

Wie kann erfolgreiches Review Management den Umsatz steigern?

Umfassender Kundenservice durch effektives Bewertungsmanagement ist während der gesamten Customer Journey unerlässlich. Heutzutage wird erwartet, dass Brands auf sämtlichen Plattformen präsent sind, um am digitalen Point of Sale ihre potenziellen Kunden und Bestandskunden zu betreuen. Sichtbar wird das für Kunden vor allem durch Reaktionen von Brands auf Fragen oder Bewertungen. Ist die Marke also auf sämtlichen Kanälen und der gesamten Customer Journey präsent, fühlt sich der Kunde umfassend betreut und wahrgenommen. Das positive Markenbild wird gestärkt, die Bindung zur Marke steigt und mit ihr nimmt die Kaufbereitschaft zu.

Außerdem können durch die Analyse und Auswertung von Fragen und Bewertungen wertvolle Daten über die Stärken, Schwächen von Produkten gewonnen werden. So können Fehler erkannt und Produkte oder Dienstleistungen laufend optimiert werden. Das hat langfristig große Auswirkungen auf die Kundenzufriedenheit und steigert den Customer Lifetime Value durch wiederkehrende Kunden.

 

Wie geht effizientes Review Management?

Der größte Hebel für effizientes Review Management besteht in der Nutzung von starker Review Management Software. Diese ermöglicht die einfache zentrale Verwaltung, Bearbeitung und Auswertung von Bewertungen, Fragen und Ratings mittels Big Data. So kann sämtliches Kundenfeedback über alle Plattformen hinweg zentral verarbeitet und ausgewertet werden.

Oft stellt die nötige Software aber nur das Fundament für effektive Kundenbetreuung dar. Folgende Aktivitäten sollten konsequent durchgeführt werden, um die Kundenbeziehung weiter auszubauen:

  • Auf neue Bewertungen antworten, egal ob positiv oder negativ
  • Für positive Bewertungen bedanken
  • Schnell auf negative Reviews reagieren
  • Die Marke vor gesetzeswidrigen oder beleidigenden Bewertungen schützen

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Podcast "Arbeitszeit ist Lebenszeit"

Ein Echtzeit-Siegel für Onlineshops… wozu? Viele zweifelten an dem Geschäftskonzept von Felix Nottensteiner, der 2017 authorized.by mit Eigenkapital gründete. Zwei Jahre lang war keine schwarze Null in Sicht und es fehlte an Geld und Investoren.

Dann klingelte der TÜV...

 


Google Web Core Vitals

Die drei Neuen: Google Core Web Vitals 2021

Die Suchmaschine Google hat bekannt gegeben, neue Metriken zur Bewertung von Webseiten einzuführen. Die sogenannten Core Web Vitals dienen dazu die User Experience auf Webseiten messbar zu machen. Der Suchmaschinengigant möchte damit allen die Möglichkeit geben, ihre Performance anhand bestimmter Kriterien zu optimieren.

 

Ist Nutzerfreundlichkeit der neue Rankingmaßstab von Google?

Unabhängig vom Thema Suchmaschinenoptimierung wird das Thema heiß diskutiert, da es potenziell für alle Webseiten und Shopbetreiber eine Möglichkeit darstellt, ihre User:innen länger auf Webseiten zu halten als bisher. Dabei spielen Sichtbarkeit, Traffic und Ladezeiten eine wichtige Rolle.

Google Core Web Vitals
Quelle: Google

 

 

Was sind die Core Web Vitals?

Die Core Web Vitals sind insgesamt drei elementare Metriken, die die Page- und Userexperience einer Seite messbar und vor allem vergleichbar machen. Zur Bewertung von Websites nutzt Google:

  1. Largest Contentful Paint (LCP)
  2. First Input Delay (FID)
  3. Cumultative Layout Shift (CLS)
1. Ladezeit – LCP (Largest Contentful Paint)

Diese Metrik gibt an, wie lange es dauert bis der Content für den Nutzer sichtbar ist.

gut = 2,5 sec
verbesserungswürdig = bis 4 sec
schlecht = mehr als 4 sec

2. Interaktivität – FID (First Input Delay)

Hier wird gemessen, wie schnell der Nutzer mit der Website interagieren kann. FID misst die Zeit zwischen der Aktion der Website und der ersten Reaktion des Nutzers.

Die Interaktivität ist vor allem für die User Experience auf der Seite wichtig. Je besser die Customer Experience einer Website ist, desto höher sind auch die Aussichten auf Erfolg.

gut = weniger als 0,1 sec
verbesserungswürdig = bis 0,3 sec
schlecht = mehr als 0,3 sec

3. Visuelle Stabilität – CLS (Cumulative Layout Shift)

Teile des Contents werden asynchron geladen, um die Ladezeiten für den Nutzer niedrig zu halten. Google misst hier wie häufig sichtbare Elemente nachträglich verschoben wurden. Eins der bekanntesten Probleme: beim Scrollen springen Bilder an die falsche Stelle.

gut = weniger als 0,1 sec
verbesserungswürdig = bis 0,25 sec
schlecht = mehr als 0,25 sec

Gemeinsam mit den älteren Metriken wie Mobile Friendliness, dem sicheren Übertragunsprotokoll HTTPS, dem Safe Browsing und störende, nicht erforderliche Banner und Pop-Ups (Non Intrusive Interstitials) bilden sie die Search Signals für die Nutzererfahrung (Page Experience).
 

Wie werden die Core Web Vitals gemessen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Core Web Vitals zu messen. Voraussetzung dafür ist, dass die Website indexiert ist. Diese werden in Field Tools und Lab Tools unterschieden.

Lab Tools. Messen unter Laborbedingungen.

  • Chrome Extensions “Web Vitals”
  • Lighthouse
  • Performance Tool in den Chrome DevTools

Field Tools. Hier werden tatsächliche Nutzungsdaten gemessen.

  • Search Console (Core Web Vitals report)
  • Der Chrome User Experience Report
  • Über “PageSpeed Insights

Auch Sistrix Optimizer (mit LCP, FID und CLS) und Screaming Frog SEO Spider bieten hilfreiche Informationen zur Nutzerfreundlichkeit.
 

Was sagt Sistrix?

"Wer 2020 mit SEO angefangen hat, hätte vermuten können, dass Google Core Web Vitals der wichtigste Ranking-Faktor sind. Ende 2021 konnten wir wenige Prozent Unterschied zwischen den schnellsten und langsamsten Webseiten messen. Webseitenperformance ist – nicht nur aus SEO-Gründen – wichtig, rangiert im Stellenwert aber weiter deutlich hinter einer sauberen Konzeption, hilfreichen Inhalten und externer Verifizierung durch Links, Nennungen und Brandsuchen." 

 

Wir wirkt sich das Gütesiegel von authorized.by auf die Google Core Web Vitals aus?

Das Gütesiegel "Authorized Partner und TÜV-ShopIdent" wurde speziell optimiert, um den Kriterien der Google Web Core Vitals ideal zu entsprechen. So verwendet das Siegel ausschließlich komprimierte Bilddateien, wo sinnvoll im SVG-Format, um die Menge der zu ladenden Daten möglichst gering zu halten. Zusätzlich wurde die Caching Policy der grafischen Elemente des Siegels auf langfristige Gültigkeit umgestellt, um bei wiederholten Aufrufen weniger Daten erneut laden zu müssen. Darüber hinaus konnte die Ausführungszeit des Javascripts zur Anzeige des Siegels durch intensive Optimierungen deutlich beschleunigt werden. So stellen wir beste Ergebnisse bei Google Web Core Vitals für die authorized.by Siegel sicher.

 

Sind die Core Web Vitals also nun der neue Rankingmaßstab?

Die einheitlichen Qualitätssignale Google Core Web Vitals bieten viel Potenzial, die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Obwohl Google 200-300 Ranking-Algorithmen verwendet und die Core Web Vitals nur drei weitere Faktoren darstellen, ist es wichtig, sich mit den Möglichkeiten auseinanderzusetzen – besonders wenn ein Online-Shop weiterhin bei Google gut ranken soll.

 

 

Weitere Informationen zu den Google Core Web Vitals können Sie hier finden.


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Vertrauen im Online-Handel

Wie Hersteller ihre Marke über Vertrauen stärken und dabei Händler unterstützen

 

Für Hersteller hochwertiger Markenprodukte ist der Online-Handel zu einem wichtigen Vertriebsweg geworden. Die Zeichen stehen seit Jahren auf Wachstum: Lag 2015 der B2C-E-Commerce-Umsatz in Deutschland noch unter 40 Milliarden Euro, hat sich die die positive Entwicklung 2020 noch einmal deutlich beschleunigt. Mit einer Steigerung von 23 % gegenüber 2019 setzte der Onlinehandel 73 Milliarden Euro um¹.

Doch wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Die Zahl der Online-Shops wächst stetig – und mit ihnen die Anzahl der unseriösen Händler und der angebotenen Produktfälschungen. Insbesondere für Markenhersteller ein echtes Problem: 79 % der Unternehmen in Deutschland – quer über alle Branchen – sind von Produktpiraterie betroffen. Weltweit beträgt laut OECD der geschätzte Umsatzschaden durch Plagiate jährlich rund 300 Mrd. Dollar. Dazu kommt ein Schaden am Image hochwertiger Marken, der sich kaum in Zahlen ausdrücken lässt.

Im Online-Boom wird Vertrauen zum zentralen Wert

Für Markenhersteller ist es nicht einfach, die Kontrolle über Präsentation und Sichtbarkeit ihrer Artikel im Online-Handel zu behalten. Gleichzeitig können Online-Käufer kaum ermitteln, ob es sich bei den angebotenen Produkten in einem Shop wirklich um Originale handelt.

Damit wird die Schaffung von Vertrauen und Sicherheit beim Verbraucher zu einer wesentlichen Aufgabe – für Markenhersteller wie für Shop-Betreiber. Eine enge Beziehung zwischen Marke und Shop nachzuweisen, wird immer wichtiger, denn

  • Markenhersteller möchten mit seriösen und professionellen Online-Händlern zusammenarbeiten, um den guten Namen ihrer Marke zu stärken,
  • Shop-Betreiber wollen sich von unseriösen, nicht autorisierten Anbietern abgrenzen und suchen zudem neue Möglichkeiten, ihre Conversion zu steigern,
  • Verbraucher brauchen Hilfestellung, um seriöse Anbieter in einem überfüllten Markt identifizieren zu können.

Was können Marken für eine bessere Vertrauensbasis tun?

Schlechte Erfahrungen mit unfreiwillig erworbenen Plagiaten haben einen messbaren negativen Einfluss auf die Wahrnehmung der Marke. Dabei sehen 88 % der Verbraucher, die bereits einmal Opfer von Fälschern wurden, die Marken in der Pflicht: Sie wünschen sich mehr Schutz durch die Markenhersteller selbst². Hersteller sollten also ein großes Interesse daran haben, ihre Kunden zu schützen – und damit ihr gutes Image erhalten.

Ein Siegel für echte Marken und echte Shops

Einen gut etablierten, schnellen Weg, mehr Vertrauen und Sicherheit zu generieren, bieten Gütesiegel. Eine neue Möglichkeit bietet hier die Plattform authorized.by. Anders als Siegel, die Online-Shops beispielsweise einen zuverlässigen Kundenservice oder verifizierte Kundenbewertungen bestätigen, zertifiziert das Siegel von authorized.by eine enge Beziehung zwischen einem Markenhersteller und dem jeweiligen Shop.

Über die Plattform authorized.by autorisieren Markenhersteller vertrauenswürdige Shopbetreiber und kennzeichnen ihre Produkte mit dem fälschungssicheren Echtzeit-Siegel „Authorized Partner“ mit TÜV-ShopIdent. Dafür erscheint das Markenlogo im Siegel. Somit erhalten Verbraucher die Sicherheit, dass es sich bei den angebotenen Produkten um bestätigte Originale der Marke handelt. Für Händler, die im Sinne der Marke agieren, bedeutet das Siegel eine Stärkung ihrer Vertrauenswürdigkeit und das sorgt nachweislich für eine höhere Conversion³.

Zusätzlich unterstützt authorized.by Markenhersteller dabei, ihre Marke im E-Commerce besser im Auge zu behalten. Sie erhält Insights über die Performance ihrer Produkte im digitalen Handel und kann Verfügbarkeit und Logistik optimieren. Darüber hinaus kann jeder Hersteller seinen Händlern die aktuellsten Produktdaten per Push-Notification zukommen lassen und erhält eine Rückmeldung, ob diese auch von dem jeweiligen Händler abgerufen wurden. Auf diese Weise wird die Aktualität und Qualität des Product Contents der Partner gewährleistet und die Time-to-Market reduziert. Der Vorteil: All das geschieht über eine zentrale Plattform.

authorized.by sorgt für Vertrauen unter Partnern

Als Autorisierungslösung bringt authorized.by Markenhersteller und Shops auf einer Plattform zusammen.

  • Markenherstellern bietet authorized.by einen sicheren Weg, E-Commerce-Partner auf Shop- und Produktebene zu autorisieren, die Positionierung ihrer Marke kontrolliert zu steuern und ihre Marke sichtbarer zu machen.
  • Shop-Betreiber zeigen dank authorized.by, dass sie autorisierter Markenpartner sind und Original-Produkte anbieten. Mit dem Echtzeit-Siegel grenzen sie sich von nicht autorisierten Händlern ab, erleichtern ihren Kunden die Kaufentscheidung und steigern ihre Conversion.
  • Kunden können sicher sein, dass es sich bei den angebotenen Produkten um bestätigte Originale eines autorisierten Partners handelt und gewinnen Vertrauen in Marke und Shop.

 

Mehr über authorized.by

Bereits 1.900 Marken und 2.000 Shops in Deutschland nutzen authorized.by – das sind über 9.000 erfolgreiche Partnerschaften für mehr Vertrauen. Sie möchten mehr über authorized.by wissen? Wir informieren Sie gerne persönlich über das authorized.by Echtzeit-Siegel. Vereinbaren Sie dazu gerne eine Demo über unsere Terminbuchung.

Quellen:
1: https://einzelhandel.de/index.php?option=com_attachments&task=download&id=10572; https://de.statista.com/themen/247/e-commerce/#dossierKeyfigures
2: https://www.markmonitor.com/download/report/MarkMonitor_Online_Shopping_Barometer-q4-2018.pdf?cid=pr
3: https://www.authorized.by/case-study-mit-authorized-by-den-online-umsatz-steigern/

 


Weihnachten 2021_4 Tipps wie Shopbetreiber ihren Kunden jetzt Vertrauen schenken_authorized.by

4 Tipps wie Onlineshops ihren Kunden jetzt Vertrauen schenken

Das Weihnachtsgeschäft bietet hohes Potenzial, Umsätze zu steigern. 4 Tipps sollten Onlineshops unbedingt beachten, um Kunden das nötigen Vertrauen zu geben.

1. Kurze Ladezeiten

Kurze Ladezeiten sind unerlässlich für ein gutes SEO und eine gute Customer Experience. Zu einer guten Customer Experience - sowohl Online als auch Offline - gehört, dass der gesamte Prozess des Einkaufens flüssig abläuft. Käufer haben inzwischen hohe Ansprüche an Webshops und brechen schnell ab, wenn Ihre Geduld durch lange Ladezeiten strapaziert wird. Dementsprechend wichtig ist es, sich mit dem Thema Optimierung von Ladezeiten auseinanderzusetzen: Je kürzer die Ladezeiten sind, desto länger werden sich die Interessenten auf der Webseite aufhalten und die Conversion wird gesteigert.

2. Bildqualität

Damit Kunden einen Eindruck von den angebotenen Produkten gewinnen können, ist es wichtig, ein umfangreiches Bildportfolio in guter Qualität anzubieten. Beim Online-Shopping können die Interessenten nur auf ihre Augen vertrauen, deswegen ist es essentiell die Produkte bestmöglich zu präsentieren. Das Ziel ist, das Produkt so erlebbar wie möglich zu machen, dazu eignet sich besonders das Bewegtbild. Wer nur starre Bilder in schlechter Qualität anbietet, wird die Verkaufszahlen zu Weihnachten nicht steigern können. Darüber hinaus spielt die Anzahl der Bilder eine entscheidende Rolle: Bei zu wenig Bildern wird kein Interesse geweckt. Zu viele Bilder können überfordern. Wichtig ist es, eine gute Balance zu finden.

3. Gütesiegel

Der Online-Handel boomt vor allem und speziell an Tagen wie Black Friday oder zur Weihnachtszeit. Alle wollen ein Stück vom Kuchen abhaben – vor allem Fake-Shops und Produktpiraten nutzen die Gelegenheit. Daher ist die oberste Prämisse: Besucher:innen von Online-Shops durch eine klare Optik und übersichtliche Informationen auf den ersten Blick davon zu überzeugen, bei einem seriösen Shop einzukaufen. Dazu gehören auch Gütesiegel, die auf Klick mit Zertifikaten verbunden sind.Doch auch hier ist Vorsicht geboten – nicht alle Gütesiegel sind gleich. Ein besonderes Siegel ist das Gütesiegel “Authorized Partner” mit TÜV-ShopIdent von authorized.by, das als erstes und bisher einziges Siegel eine Echtzeit-Autorisierung durch Markenhersteller:innen ermöglicht. Der Vorteil: Die Beziehung zwischen Marke und Shop wird im Siegel angezeigt und der Nutzer erhält an 365 Tagen im Jahr die Absicherung, dass der Händler für den Vertrieb des Originalproduktes ausdrücklich ausgewählt wurde. Die Aktualität der Autorisierung wird permanent und ich Echtzeit überprüft.

4. Einfache Check-Ins und Check-Outs

Die Check-Ins und Check-Outs im Einkaufsprozess sind entscheidende Faktoren, ob aus Interessenten Kunden werden. Der Check-Out ist mit Abstand der wichtigste Punkt im gesamten Verkaufsprozess, denn hier entscheidet sich, ob ein Kauf abgeschlossen oder abgebrochen wird. Was kann man nun tun, um die Kund:innen zu überzeugen? Wichtig ist die Bereitstellung von Informationen. Jeder Besucher sollte sich intuitiv zurecht finden. Dazu gehören vermeintlich einfache Dinge wie der Impressumspflicht nachzukommen und verschiedene Zahlungsmöglichkeiten anzubieten. Doch tatsächlich entscheidet sich ein Kunde für ein Produkt, wenn das Gesamtpaket stimmt: Preis, Leistung und ein stimmiger Check-Out-Prozess. Ganz nach dem Motto: So einfach wie möglich, so komplex wie nötig. Der gesamte Check-Out-Prozess sollte übersichtlich und einfach gestaltet werden. Die Webshop-Betreiber:innen sollten sich hier auf das Wesentliche konzentrieren – nur essentielle Kundendaten abfragen, es sollten mehrere Zahlungs- und Versandmöglichkeiten geben, aber das Wichtigste ist, dass der Kunde die Wahl hat und ihm ein emotionales Kauferlebnis geboten wird.

 

Mehr zum Echtzeit-Siegel von authorized.by


Von der Marke zur Love-Brand

Von der Marke zur Love-Brand

Interview zur strategischen Markenbildung und Markenführung für Start-Ups und Gründer mit Thomas Syring, Director DACH Fristads Kansas, ehemals Sales Director Central Europe bei Thule Group

 

authorized.by: Einige etablierte Hersteller haben sich mit dem Thema „Marke“ nie beschäftigt, sind nun aber aufgrund zunehmender Konkurrenz gezwungen, sich deutlicher zu positionieren. Was sagen Sie, ab wann ist man nicht nur Hersteller sondern Marke?

Thomas Syring: Unabhängig von der Schulbuchdefinition denke ich, sobald das Produkt, die Firma einen Bekanntheitsgrad von mehr als 50% hat, darf man sich durchaus als Marke sehen. Deutlich wird das am besten an einem Beispiel. Wenn ich eine Gruppe von 20 Personen nach fünf bekannten Werkzeugherstellern frage, dann sind die fünf am häufigsten genannten Hersteller nicht nur Hersteller sondern Markenhersteller.

 

authorized.by: Nun gibt es Marken, die sind nicht nur eine Brand, sondern eine Love-Brand.
Unter Ihrer Regie wurde Thule zu einer Love-Brand. Herr Syring, wie etabliert man eine Love-Brand oder anders gefragt, ist Liebe planbar?

Thomas Syring: Ganz klar – Jein! So wie man immer wieder überrascht wird, welche digitalen Inhalte viral gehen, so werden manche Marken ganz ungeplant und überraschend zur Love-Brand. Andere planen die Liebe fein säuberlich und dennoch springt der emotionale Funke nicht über. Und genau hier liegt der feine Unterschied. Die meisten Love-Brands sind über Jahre hinweg einerseits konsistent im eigenen Kosmos und schaffen es dennoch, sich mit ihrer Zielgruppe weiter zu entwickeln. Sie stehen ihren Kunden immer wieder „zur Seite“, begleiten sie meist über Jahre hinweg, sind Alltagshelfer. Die Kunden entwickeln ungewollt und ohne darüber nachzudenken eine Leidenschaft und entscheiden sich unterbewusst immer wieder für die gleiche Marke. Bestes Beispiel Pepsi und Coca-Cola – da gibt es kein „egal“, da gibt es nur ein „wenn, dann“.

 

authorized.by: Wann macht es aus Ihrer Sicht für eine Marke Sinn, eine Love-Brand zu werden bzw. werden zu wollen?

Thomas Syring: Ganz klar – wenn Leidenschaft auf Langfristigkeit und Nachhaltigkeit trifft, hat man das Zeug zur Love-Brand. Dann sollte man keinen Aufwand scheuen und versuchen, sich emotional in den Köpfen seiner Kunden zu verankern.

 

authorized.by: Können Sie uns 6 Elemente nennen, die für Sie eine Love-Brand ausmachen?

Thomas Syring: Das kann man sicher nicht ganz pauschal sagen, aber dennoch denke ich, dass viele Love-Brands diese sechs Merkmale aufweisen.

  1. Konsistente Bildsprache und Botschaft – heißt nicht, dass sich Bild und Sprache nicht weiterentwickeln können (und sollen), dennoch bleibt der Kunde in der Wahrnehmung der Marke und deren Botschaft in seiner Komfortzone
  2. Vertrauen – in Produkt und Marke; der Kunde weiß, was er bekommt und erlebt keine oder nur selten Überraschungen bzgl. Qualität, Funktionalität, etc.
  3. Kontinuität – bei Produkt und Marke; der Kunde kann sich darauf verlassen, dass sein Produkt zwar möglicherweise notwendige Anpassungen durchläuft und zeitgemäß bleibt, aber in Verwendung und Zweck erhalten bleibt.
  4. Nachhaltigkeit. Heutzutage verlangen viele Kunden eine gewisse Nachhaltigkeit, vor allem in ökologischer Hinsicht. Diesen Anspruch machen sich Love-Brands zu Nutze
  5. Verantwortungsgefühl. Neben einer gewissen ökologischen Nachhaltigkeit übernehmen Love-Brands nicht selten u.a. ethische, moralische und/oder soziale Verantwortung und schaffen so ein Gefühl von Nahbarkeit und Zugehörigkeit.
  6. Eine Marke, Brand muss „menschlich“ und empathisch sein, damit man sich in sie verliebt.

 

Love-Brands müssen Menschlichkeit zeigen!

 

authorized.by: Verraten Sie uns Ihre persönlichen Top 3 Love-Brands?

Thomas Syring: Sehr gern. Mein Herz schlägt ganz klar für Ducati. Und mit einem gewissen Abstand folgen Audi und danach Apple. Letztere allerdings noch zu den Zeiten von Steve Jobs.

 

authorized.by: Verlassen wir das Thema Markenbildung und -entwicklung und widmen uns dem Thema Vertrieb im Allgemeinen und dem aktuellen Trend D2C (direct-to-consumer) im Speziellen. Sie haben bei Thule auch das Thema Vertrieb Central Europe verantwortet - wie stehen Sie zu diesem Trend?

Thomas Syring: Natürlich haben auch wir uns bei Thule diesen Trend angesehen und für Thule bewertet. Es mag Marken geben, die dies als elementar für die Markenentwicklung betrachten, ich sehe es anders. Es ist weder der heilige Gral für den Markenschutz noch verkaufen Marken über diesen Ansatz deutlich mehr. D2C kann natürlich die Sichtbarkeit für bestimmte Produkte erhöhen und dem Kunden zuverlässig das gesamte Sortiment und den aktuellen Produkt-Content liefern. Jedoch geht der Umsatz, den die Marke direkt macht, lediglich vom Umsatz der Händler ab und vergrößert das Gesamtvolumen nicht signifikant.

Ich vermute, dass nur 2-4% der Konsumenten aufgrund von Sicherheitsbedenken lieber direkt vom Hersteller kaufen oder weil bestimmte Produkte nur exklusiv im markeneigenen Shop erhältlich sind. Für den Markenschutz und auch um berechtigten Sicherheitsbedenken beim Verbraucher Rechnung zu tragen, gibt es meines Erachtens effektivere Steuerungstools als D2C. Bei Thule haben wir bspw. unsere Händler über authorized.by als Vertragspartner autorisiert. Dank des authorized.by Echtzeit-Siegels können die Konsumenten auf einen Blick erkennen, ob der gewählte Online-Händler von Thule autorisiert wurde und somit zuverlässig Original Thule Produkte vertreibt. Zusätzlich kann den autorisierten Händlern über die authorized.by-Plattform stets der aktuellste Product-Content zur Verfügung gestellt und so auf allen Seiten mehr Sicherheit und Vertrauen geschaffen werden.

 

authorized.by: Neben dem aktuellen D2C-Trend spielen natürlich auch selektive Vertriebsverträge bei vielen Marken eine große Rolle. Wie bei D2C steht auch hierbei der Markenschutz oft an erster Stelle. Wie beurteilen Sie diese Systeme? Sind diese der heilige Gral?

Thomas Syring: Das kommt dem heiligen Gral schon näher. Im Gegensatz zu D2C betrachte ich selektive Vertriebsverträge o.ä. als unumgänglich für Marken mit einem breiten Händlernetz und hoher Sichtbarkeit. Selektive Vertriebssysteme im digitalen Handelsgeschäft, stellen aus meiner Sicht die Basis und den Schlüssel für eine qualitative Markensichtbarkeit und deren Entwicklung.

Für Marken ist es wichtig, über ihre Händler die Sichtbarkeit und Kontinuität zu bekommen, die sie haben möchten – in Bild, Wort und Guidelines.

 

authorized.by: Können Sie uns verraten, wie das bei Thule gehandhabt wurde? Als marktbeherrschendes Unternehmen ist Thule ja einigen Restriktionen unterworfen.

Thomas Syring: Das kann ich und ja, als marktbeherrschende Marke ist Thule bestimmten Restriktionen unterworfen und kann daher nicht als Blaupause für alle Marken herhalten. So ist es Thule bspw. verboten, Vertriebspartner auszuschließen.

Dennoch ist es allein aufgrund des hohen Qualitätsanspruchs und des Sicherheitsaspekts der Thule-Produkte unumgänglich, die Einhaltung relevanter und für die Marke entscheidender Qualitätskriterien sicherstellen zu können. Thule hat dafür ein bonifiziertes Partnerprogramm eingeführt – sprich keiner wird ausgeschlossen, aber Händler, die sich an die Einhaltung der aufgestellten Kriterien halten, werden entsprechend bonifiziert.

 

authorized.by: Können Sie uns einige diese Kriterien nennen?

Thomas Syring: Es ist eigentlich ganz einfach – wo Thule drauf steht, muss Thule drin sein und das in Wort, Bild & Text.
Um einige Beispiele zu nennen:

  • Guidelines für den Customer-Service inkl. Wording/Text
  • Wahrung der CI inklusive ausschließlicher Nutzung von autorisierten und freigegebenen Bildern und Texten
  • Definiertes Sortiment, bestimmte Lagervorhaltung wie never-out-of-stock, Vor-Order und ein jährlicher Forecast

 

authorized.by: Hat Thule auch Einfluss auf die Preisgestaltung genommen?

Thomas Syring: Nein, das ist kartellrechtlich verboten. Dennoch bestand der Anspruch, dass die Händler mit ihren Preisen keine Irritation im Markt hervorrufen. Generell hat Thule eher weniger als mehr eingeschränkt und sich stattdessen eher auf das eigene B2C Geschäft konzentriert.

 

authorized.by: Wie wird die Einhaltung der Kriterien überprüft und welche Konsequenz hat es, wenn sich ein Partner nicht an die Vorgaben hält?

Thomas Syring: Die Einhaltung der Kriterien wird über regelmäßige Store-Checks, Surveys und Schulungen geprüft und sichergestellt, offline und online. Auch werden die Verträge jährlich neu verhandelt und schwarze Schafe von der Bonifizierung ausgeschlossen. Das beantwortet auch gleich die zweite Frage. Werden die Kriterien nicht eingehalten, wird der Bonus nicht gezahlt, der Partner bleibt aber dennoch weiterhin Vertriebspartner von Thule. Dahinter steht der Gedanke, dass der Kunde bei einer schlechten Händler-Erfahrung direkt bei Thule bestellt – denn nicht das Produkt hat enttäuscht, sondern der Händler.

 

authorized.by: Wurde das Partnerprogramm allen Händlern angeboten oder mussten sich die Händler dafür qualifizieren?

Thomas Syring: Nun, das Ziel des Partnerprogramms ist qualitativ hochwertige Sichtbarkeit. Thule möchte damit qualitative Interessen durchsetzen, die Wahrnehmung im Markt steuern, Produkten und Marke eine bestimmte Wertigkeit geben. Und natürlich ist die damit einhergehende gute Kundenbindung ein zusätzlicher und äußert wertvoller Vorteil.

Daher hat Thule im Vorfeld seine Händler kategorisiert und das Partnerprogramm nur jenen angeboten, die sich bereits als hochwertige und zuverlässige Partner bewiesen und im Sinne der Marke agiert hatten. Die weniger zuverlässigen Händler wurden nicht aufgenommen und bekamen in Folge weder aktuellen Product-Content, noch autorisierte Bilder oder Texte.

Aufgrund des fehlenden Supports war es für sie sowohl zeitlich als auch finanziell deutlich aufwendiger. Zusätzlich wurden sie anders als autorisierte Partner nicht als aktive Händler auf der Thule-Seite gelistet, was ihre Sichtbarkeit massiv einschränkte und über kurz oder lang von einer weiteren Zusammenarbeit absehen ließ.

 

authorized.by: Vielen Dank Herr Syring für das ausführliche Interview!

 

Lesen Sie auch:  Qualitätskriterien für selektive Vertriebssysteme inklusive Checkliste zum Download


Vom Hersteller zur Marke

Vom Hersteller zur Marke

Interview zur strategischen Markenbildung und Markenführung mit Thomas Syring, Director DACH Fristads Kansas, zuvor 12 Jahre Sales Director Central Europe bei der Thule Group

 

authorized.by: Herr Syring, als langjähriger Sales Director Central Europe haben Sie die Marke Thule von einem Hersteller hochwertiger Dachboxen zu einer Love Brand im Bereich Outdoor-Gear geführt. Was macht für Sie eine Marke aus und ab wann ist eine Marke eine Marke?

Thomas Syring: Je nach Generation wird der Begriff „Marke“ anders wahrgenommen – es kommt also darauf an, mit wem man spricht. Für 40- bis 65-Jährige ist der Markenbegriff eher qualitätsgetrieben. Marken werden durch das Kaufverhalten definiert, begleiten den Kunden meist für längere Zeit. Für die jüngere Generation sind Marken eher ein Lifestyle-Produkt, das in die aktuelle Lebenssituation passt und dem Zeitgeist entspricht. Hier werden die Kunden mehr durch Story und Design abgeholt, als durch Qualität und langjährige Beständigkeit.

 

authorized.by: Und unabhängig vom Alter der Zielgruppe – was muss ich tun, um als Marke wahrgenommen zu werden?

Thomas Syring: Unabhängig vom Alter der Zielgruppe bedarf es für eine nachhaltige und sinnvolle Markenbildung einer langjährigen Sichtbarkeit. Während es früher ca. 10-15 Jahre dauerte, um eine Marke als solche zu etablieren, reichen heute schon 3-5 Jahre. Hersteller sind heute auf deutlich mehr Kanälen präsent und werden schneller wahrgenommen – einen Weg, den auch alte etablierte Marken gehen müssen, um in den neuen Generationen sichtbar und relevant zu bleiben. Sie müssen Stories finden und ihre Wortwahl anpassen, um weiterhin Bestand zu haben.

Die Herausforderung für junge Marken besteht darin, langfristig in den Köpfen der Kunden zu bleiben. Dies gelingt nur über Stories, sowohl über das Produkt als auch – und das ist für die Markenbildung unumgänglich – über das Unternehmen. Egal ob alt oder neu: um eine Marke zu bilden und zu bleiben, muss man langfristig Glaubwürdigkeit und Vertrauen schaffen.

 

authorized.by: So wie bei Thule?

Thomas Syring: Richtig. Thule war ursprünglich ein namhafter Markenhersteller für Dachboxen, hatte aber keinerlei Relevanz im Outdoor-Markt. Mit den richtigen Partnern, den passenden Stories und der zielgruppengenauen Produkt- und Wortwahl ist es uns gelungen, das Vertrauen der Verbraucher in Thule als Hersteller von Dachboxen zu nutzen und in Thule als Hersteller von Outdoor-Produkten zu übertragen. Natürlich hat uns der Bekanntheitsgrad geholfen, dennoch bedurfte es einer strategischen Markenführung mit neuen Ansätze, Produkten und eben vor allem einer neuen Ansprache, um diesen Prozess erfolgreich zu gestalten.

 

authorized.by: Sehen Sie einen Unterschied zwischen Markenbildung bei Dienstleistungen versus Markenbildung bei Produkten?

Thomas Syring: Eigentlich sehe ich da keinen großen Unterschied. In beiden Fällen braucht man Vertrauen, muss überzeugen, muss faszinieren – und das langfristig. Eine Dienstleistung attraktiv darzustellen ist meist schwerer, als ein haptisches Produkt. Hier muss man eher Nutzen, Vorteile, die Zeit- oder Geldersparnis oder Einfachheit in den Vordergrund stellen und als Impulsgeber nutzen.

 

authorized.by: Wann und warum macht es Sinn, eine Marke zu sein und unter welchen Umständen kann man aus Ihrer Sicht darauf verzichten?

Thomas Syring: Verzichten kann man, wenn man bereits genügend Referenzen hat und einen eh jeder kennt und liebt. Das kommt nur eigentlich fast nie vor – außer, man ist Bambi. Anderes Szenario. Der Unternehmer hat nur eine Zeitachse von 5 Jahren im Auge und pusht das Unternehmen eher auf Verkauf als auf Langfristigkeit. In dem Fall kann man sich den Aufwand für eine Markenbildung sparen.

Marken entwickeln sich und nicht jeder neue Player ist gleich eine Marke, nur weil er eine gewisse Bekanntheit hat. Am Anfang nimmt der Kunde Stories rund um das Produkt wahr, im zweiten Schritt werden diese um Stories über das Unternehmen ergänzt und aus der Kombination entwickelt sich eine Marke. Dafür braucht es Langfristigkeit, Vertrauen und Glaubwürdigkeit verbunden mit einer realistischen Vision.

 

Marken brauchen Leidenschaft und Herz.
Söldner bauen keine Marken.

 

authorized.by: Zurück zu den Hardfacts. Wie macht man ein Produkt zur Marke? Wo fange ich an, welche Fragen muss ich mir stellen?

Thomas Syring: Um eine Marke zu bilden, braucht man maximale Leistung und sollte seine Intention in die Positionierung des Produktes stecken. Sie ist das A und O.

Über die Positionierung und die damit verbundene Stabilisierung des Produktes versucht man im Handel und in den Köpfen der Kunden einen Platz zu finden und akzeptiert zu werden. Sobald diese Akzeptanz erreicht ist, stellt sich die Frage, ob man nur Stories über das Produkt erzählen möchte oder auch über den Gründer und die Company, um so weitere wichtige Aspekte hinzuzufügen. Auch eine Erweiterung der Produktpalette kann im Raum stehen.

Wichtig ist in dem Zusammenhang auch das sich verändernde Kundenverhalten. Die Prozesse werden immer schnelllebiger. Die Generation bis 35 lebt in der schnellen Welt des Konsums und achtet mehr auf Haptik, Coolness, Image und Style als auf langfristige Markenversprechen. Es gilt, den Konsum zu optimieren. Unabhängig davon ist Vertrauen in die Marke unumgänglich. Dies betrifft sowohl neue Marken als auch bereits existente Marken, die sich neu erfinden. Wir machen das gerade genauso bei Fristads Kansas.

 

authorized.by: Wie muss man sich das vorstellen? Was genau passiert da?

Thomas Syring: Nun, die Marke Kansas ist bekannt, hat aber aus verschiedenen Gründen an Relevanz verloren. Fristads wiederum ist in Deutschland relativ unbekannt, aber ein anerkannter und vertrauenswürdiger Player im skandinavischen Markt. Um hier Fristads Kansas neu zu entwerfen, neu zu positionieren, erzählen wir die Geschichte über das Produkt. Die Produkte unterstützen im Alltag und lösen bestimmte Probleme. Der Kunde hat einen Need und wir als Hersteller haben die Lösung. Mit den richtigen Stories in Verbindung mit Vertrauen und Konstanz, versuchen wir Fristads Kansas neu zu positionieren und dabei in den Köpfen zu platzieren und zu verankern.

 

authorized.by: Dieser Tage dreht sich alles um die  Digitalisierung. Was bedeutet das für die strategische Markenführung? Wie führe ich eine Marke – digital und/oder analog?

Thomas Syring: Heutzutage kann man eine Marke nicht nur digital, also online oder nur analog bzw. offline führen. Vor allem im Produktbereich sollte es immer ein Hybrid sein. Die Marke muss auf allen Kanälen an ihrer Positionierung festhalten und diese auf die jeweilige Kanal-Sprache adaptieren. Besonders gut kann man das am Beispiel der Omnistores wie Bauhaus oder Stadler sehen. Deren Kunden informieren sich im Netz oder vor Ort und kaufen dann vor Ort im Laden oder Online beim stationären Händler, oder auch im jeweils anderen Kanal. Mal reicht für den Kauf die reine Online-Präsenz, mal bedarf es einer intensiveren Beratung oder größeren Auswahl und der Kunde bedient sich vor Ort. Ein Learning, welches auch die junge Generation früher oder später macht. Online allein macht nicht glücklich.

 

authorized.by: Wie schaffe ich eine digitale Marke? Wo und wie findet meine Marke digital statt?

Thomas Syring: Digitale Marken schafft man über Online-Tools. Es bedarf der Transition der klassischen Bild-Wort-Sprache in digitale Kanäle.

Unternehmen müssen sich fragen, wo sie ihre Zielgruppe digital treffen, auf welchen Kanälen und Plattformen, zu welchen Themen. Sie müssen sich aber auch fragen, wofür sie ihr Geld ausgeben wollen. Beispielsweise kann man viel Geld für ein besseres Google-Ranking ausgeben, ohne dass es im Verhältnis zum gewünschten Ziel steht. Vor allem für kleine Marken ist es effektiver, den richtigen Marktplatz zu finden und zu nutzen und dadurch in der passenden Zielgruppe sichtbar zu werden.

Wichtig sind konsistente Botschaften in allen Kanälen. Die Daten des Herstellers und spezifische Produktinformationen müssen klar und transparent sein, Datensätze digital gut aufbereitet. Look & Feel der Marke muss online und offline durchgängig konsistent sein und einen Wiedererkennungswert bieten. Bei Thule haben wir das beispielsweise über das Echtzeit-Siegel von authorized.by sicher gestellt. Nicht nur konnten wir vertrauenswürdige Händler über die Plattform autorisieren, wir konnten unseren Händlern auch immer den aktuellsten Product-Content zur Verfügung stellen und so sicher gehen, dass die Endverbraucher über die Portale der Händler zuverlässig und vollumfänglich informiert sind.

 

authorized.by: Wie bewerten Sie den, in der digitalen Welt einfacher gewordenen, aktiven Einfluss von Kunden auf die Markenentwicklung?

Thomas Syring: Hier kann ich nur von Thule berichten. Thule als big Player mit einer starken Marke hat die Marken- und Produktentwicklung nicht von außerhalb beeinflussen lassen. Natürlich haben wir auch bei Thule bei einigen Produkten die Händler befragt und auch deren Feedback berücksichtigt. Der Großteil der Produktentwicklung fand jedoch im Haus statt und ergab sich aus den Learnings und der Erfahrung, sowie den Erfordernissen des Marktes.

Ich denke, dass bei kleineren, weniger starken Marken Handel und Kunden deutlich mehr mitbestimmen können und ggf. auch sollten.

 

authorized.by: Markenbildung ja oder nein. Welche Fragen sollten sich ein Gründer stellen?

Thomas Syring: Falls man ganz am Anfang steht und sich fragt, ob sich Aufwand und Investition in Markenaufbau lohnen, sollte man sich diese Fragen stellen:

  1. Habe ich die Leidenschaft, den Weg zu gehen? (Söldner vs. Herzblut)
  2. Habe ich genügend Ausdauer und Beharrlichkeit?
  3. Sehe ich mein Produkt in 5-10 Jahren noch immer am Markt und sehe ich mich als
    Person so langfristig in dem Markt?
  4. Habe ich die nötigen finanziellen Ressourcen und will ich diese investieren?
  5. Welchen Zeitgeist treffe ich bzw. treffe ich überhaupt einen Zeitgeist?
    Aktuell: Nachhaltigkeit
  6. Wen möchte ich erreichen?
  7. Wer ist die Zielgruppe, wie groß ist die Zielgruppe? Hole ich den Konsumenten wirklich ab? Wie bewertet man sein eigenes Angebot aktuell? Wie bewerten es andere?

Gründer sollten sich vor allem den kritischen Themen stellen, die zu Probleme führen könnten. Aus diesen ergeben sich meist wichtige Tasks, derer man sich unbedingt annehmen sollte.

 

authorized.by: Gehen wir davon aus, mein Unternehmen oder meine Produkte haben eine gewisse Bekanntheit und sind auf dem Weg zur Marke. Wie halte ich meine Marke im Markt? Stichwort: heute gehypt, morgen ignoriert

Thomas Syring: In unserer schnelllebigen Zeit ist das schwierig und es gibt dafür kein allgemein gültiges Mittel. Die Spirale der ständigen Veränderung dreht sich unaufhörlich und lässt sich nicht aufhalten. Um präsent und relevant zu bleiben, müssen Marken versuchen, spannend zu bleiben und Neugier zu wecken. Marken sollten in ihrer Hype-Phase Stories kreieren, die sie weiterspinnen können und sie im Loop halten. So kann man beständige Markenbotschafter wählen oder die Produkte so weiterentwickeln, dass man immer wieder neue Geschichten dazu erzählen kann.

 

authorized.by: Für die Markenbildung nicht nur im E-Commerce spielt natürlich der Vertrieb eine ganz entscheidende Rolle. Viele Hersteller fragen sich, welcher Vertriebsweg für sie der richtige ist. Stichworte: Marktplätze, Händlernetzwerk aufbauen oder D2C, also direct-to-consumer?

Thomas Syring: Der richtige Vertriebsweg hängt in entscheidendem Maße von der Zielgruppe ab. Wenn ich weiß, wen ich wo erreiche, dann sollte ich den entsprechenden Vertriebsweg nutzen.
Wer spricht am besten die Sprache meiner Zielgruppe? Wer hat die beste Durchdringung? Das sind wichtige Fragen auf dem Weg zum richtigen Vertriebsweg und -partner. Wichtig ist: Keine Exklusivität! Neben der meist kontraproduktiven Verknappung ist man zusätzlich auf Gedeih und Verderb dem Distributeur ausgeliefert. Kippt dieser, kippt auch das Produkt. Der teilweise durch Verknappung entstehende Hype ist meist nur kurzfristig und trägt selten zu einer langfristigen und nachhaltigen Markenbildung bei. Beim kurzfristigen Aufploppen von Produkten, die durch Verknappung an Attraktivität gewinnen, findet kein Markenaufbau statt. Sprich, hier ist die Zielsetzung eine ganz andere. Für eine nachhaltige Markenbildung ist eine gute Produktverfügbarkeit wichtig. Nur so lässt sich vermeiden, dass der Kunde nicht das Interesse verliert und nicht den vergleichbaren Artikel eines anderen Herstellers erwirbt.

Und noch ein Punkt ist wichtig: Es geht nicht darum auf allen, aber auf den qualitativ richtigen digitalen Kanälen präsent zu sein.

 

Lesen Sie jetzt auch Teil 2  | Von der Marke zur Love-Brand


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Podcast "Digitaler Kampf gegen die Fakes"

Eines der ärgerlichsten Dinge im (E-)Commerce sind Produktfälschungen. Wie sich Kunden im Netz davor schützen können und was Händler davon haben, erzählt CEO Felix Nottensteiner von authorized.by im Podcast D25 mit Christian Jakubetz in "Eine Viertelstunde Digitales".